Protest vor Kinderklinik

Krankenhäuser sollen bedarfsgerecht ausgestattet werden

Von Hubert Brand

Über 43.000 Unterschriften hat eine Petition bisher erreicht, die sich gegen die Krankenhausschließungen in Holweide und Riehl wendet, die vom Rat der Stadt Köln am 15. Juni 2023 beschlossen worden waren.

Mehrere Organisationen hatten daraufhin am Samstag zu einer Kundgebung vor dem Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße eingeladen. Dem Aufruf folgten rund 120 Personen, darunter die Landtagsabgeordneten Carola Kirsch und Lena Teschlade (beide SPD). Zudem waren Lilo Heinrich (Bezirksvertretung Chorweiler), Henning Meier mit Familie und Markus Frank aus der Bezirksvertretung Nippes sowie der ehemalige Ratsherr Walter Schulz mit Ehefrau anwesend.

Auf die Melodie eines Spider Murphy Gang-Hits wurde ein Protestsong mit dem Titel „Skandal im Stadtrat“ präsentiert. Zudem wurden in einer Performance die Argumente der Geschäftsführung und die eigenen Forderungen gegenübergestellt.

Beim Kontakt mit den Patient*innen und Besucher*innen der Kinderklinik Krankenhauses hatten die Teilnehmer*innen erfahren müssen, dass viele über die Ratsentscheidung der Schließung noch nicht informiert waren und nicht wussten, dass die Existenz des Krankenhauses infrage gestellt ist.

Anders als bei der Diskussion um die Zukunft des Krankenhauses Holweide hatte die Geschäftsführung der Kliniken Köln erst im Februar das Aus für das Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße bekanntgegeben.

Die Hauptaussage des Protestes ist die Forderung, die Krankenhäuser als Leistung der Daseinsvorsorge zu betrachten und sie entsprechend bedarfsgerecht und nicht nach Wirtschaftlichkeit auszustatten.

Die Geschäftsführung will hingegen aus wirtschaftlichen Gründen alle Krankhausleistungen am Standort Merheim bündeln.

Da neben Betten auch Personal abgebaut werden soll, planen die Organisationen einen großen Protest in der Innenstadt.

Nur wenige Medien fanden sich ein, um über den Protest zu berichten.

 
20. Mai 2024